Die Verdonschlucht, im Französischen Gorges du Verdon, ist einer der größten Canyons Europas. Landschaftlich besonders eindrucksvoll und dementsprechend bei Provence-Touristen sehr beliebt ist der Abschnitt zwischen der Stadt Castellane und dem Stausee Lac de Sainte-Croix.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Verdonschlucht zu erkunden: man kann mit dem Auto die Panoramastraßen am Rand der Schlucht abfahren, in der Schlucht wandern oder klettern oder mit dem Boot hineinfahren. Da meine Begleitung und ich keine allzu passionierten Wanderer sind und nach der langen Anreise aus Deutschland auch keine große Lust hatten, wieder mit dem Auto unterwegs zu sein, haben wir uns für den Wasserweg entschieden und ein Tretboot gemietet.
Tretboote sowie Kanus/Kajaks, Elektroboote und Stand-up-Paddle Equipment kann man bei zahlreichen Anbietern entlang des Seeufers ausleihen. Wir waren Ende August nach dem Ende der französischen Sommerferien dort und hatten keine Probleme ein Boot zu ergattern. Während der Hauptsaison oder an Wochenenden muss man vermutlich ein wenig Wartezeit einplanen.
Unter der Brücke Pont du Galetas hindurch geht es hinein in die Schlucht. Auch außerhalb der Ferien herrschte hier ziemlich viel Bootsverkehr. Es geht dabei teilweise ein bisschen chaotisch zu und wir hatten ein paar Fast-Zusammenstöße, dadurch aber auch ziemlich viel zu lachen. Man kann im Verdon auch baden und einige Leute haben das auch getan. Das Wasser ist allerdings ziemlich frisch (er entspringt immerhin in den Alpes Maritimes), daher haben wir uns das Baden für den Lac de Sainte-Croix aufgehoben.
Irgendwann kommt man in der Schlucht schließlich an eine Stelle, an der man nicht mehr weiterfahren darf und umkehren muss. 2 Stunden Mietdauer haben für uns völlig ausgereicht, um bis dorthin und zurück zu fahren und danach noch ein bisschen auf dem See zu entspannen. Man kann die Boote natürlich auch noch länger mieten, die Preise sind allerdings ziemlich gesalzen.
Wo übernachten?
Rund um den Lac de Sainte-Croix gibt es nur kleinere Ortschaften, aber dennoch genügend Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, von Campingplätzen über Ferienwohnungen bis hin zu Hotels und Pensionen. Wir haben uns entschieden, nicht direkt am See zu übernachten (obwohl das bestimmt auch seine Vorzüge hat) und stattdessen eine Unterkunft in dem hübschen Dörfchen Aiguines gebucht. Aiguines liegt auf einem Berg oberhalb des Sees und man hat von dort eine wunderschöne Aussicht. Wir konnten also am Abend den Sonnenuntergang über dem See bewundern und im Anschluss in einem der Restaurants den Tag gemütlich bei einem Bier oder Wein ausklingen lassen.
Übrigens: Die Gegend rund um den Lac de Saint-Croix ist für eine sehr geringe Lichtverschmutzung bekannt und es gibt dort auch einige Sternwarten. Wir haben auf der Terrasse unserer Unterkunft auch ein paar Sternschnuppen sehen können. Allerdings wurde es, sobald die Sonne untergangen war, immer ziemlich schnell recht kühl, so dass wir leider nicht so lange draußen sitzen konnten.
Ein sehr schöner Reisebericht. Ich selbst war schon im Hochsommer in der Verdonschlucht wandern. Man sollte eine gute Kondition und eine Kopfbedeckung mitbringen. Landschaftlich aber sehr sehenswert.